Ostwind - Auf der Suche nach Morgen by Schmidbauer Lea

Ostwind - Auf der Suche nach Morgen by Schmidbauer Lea

Autor:Schmidbauer, Lea
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: d-cbj HC
veröffentlicht: 2016-10-23T16:00:00+00:00


11. Kapitel

Mika stand mit verschränkten Armen vor dem Truck und sah nachdenklich in den Abendhimmel, der sich über dem weitläufigen Gelände der Hengstschau langsam rötlich färbte. Sie brauchte frische Luft. Vor allem aber musste sie nachdenken und zwar ohne dabei, in das Gesicht eines Pferdediebs zu blicken. Der Mann, der Ora gestohlen hatte, oder stehlen ließ, hatte also auch Ostwind haben wollen. Wieder wanderten ihre Gedanken zu Hanns de Burgh. Er hatte beide Pferde kaufen wollen, aber Mika sah sein überraschtes Gesicht vor sich und so sehr sie es auch drehte und wendete, sie war sich sicher: Hanns war es nicht gewesen. Das sagte ihr Gefühl und das hatte sie noch nie getäuscht. Hinter ihr öffnete sich die kleine Seitentür des Trucks und Fanny kletterte heraus. Mika drehte sich um.

»Was machen wir jetzt mit ihm?«, fragte sie und nickte in Richtung des Lkws. Fanny zuckte mit den Schultern.

»Das wollte ich dich grade fragen. Er versuchte eben schon abzuhauen, aber José war … dagegen.« Sie grinste. Mika sah wieder in den Himmel, an dem die ersten Sterne auftauchten.

»Denkst du, was ich denke?«, fragte sie nach einer längeren Pause. Fanny neben ihr seufzte tief.

»Ich glaub schon. Aber bist du sicher? Wir könnten auch die Polizei rufen.«

Mika schüttelte grimmig den Kopf. »Nee. Das Vergnügen hatte ich schon.«

»Okay!« Fanny war für ihre Verhältnisse seltsam ruhig. »Aber«, fuhr sie zögerlich fort, »das ist diesmal echt gefährlich. Ich bin ja immer für Abenteuer, aber wenn was schiefgeht …«

Mika sah sie an. »Er hat Ora. Er will Ostwind. Das ist unsere einzige Chance, sie wiederzufinden. Du hast Ruben doch gehört. Er hat keine Ahnung, wer oder wo der Typ ist.« Fanny nickte.

»Gut. Dann gehen wir mal zurück zu unserem Freund und überbringen ihm die frohe Botschaft.« Entschieden zog sie ihr Handy aus der Tasche. »Aber vorher muss ich noch kurz telefonieren.«

»Seid ihr total durchgeknallt?« Ruben starrte die beiden Mädchen an, die ihm gegenübersaßen.

»Ja auch, aber darum geht es jetzt nicht«, sagte Fanny und faltete geduldig die Hände vor ihrer Brust. »Und für dich ist das doch ein Superdeal. Du rufst an und sagst, du hast Ostwind. Dann übergibst du ihn, kriegst das Geld und gehst deiner Wege. Und der Rest ist unsere Sache.«

»Nein«, sagte Ruben und schüttelte düster den Kopf.

»Doch«, sagte Mika und nickte ebenso düster.

»Ich meine, das funktioniert nicht. Ich kann den nicht anrufen. Die Nachrichten kamen immer anonym.«

Fanny und Mika sahen sich an.

»Scheiße«, entfuhr es beiden gleichzeitig. Ruben lehnte sich zurück und grinste.

»Tja Mädels, hätte euch gerne geholfen, echt. Die Kohle könnte ich gut gebrauchen. Fass es immer noch nicht, dass dieser Ostwind-Gaul ausgerechnet …«

»Klappe!«, sagten beide wie aus einem Mund und Ruben verstummte beleidigt.

Fanny rubbelte sich die Stirn, als wolle sie ihre Gedanken in Fluss bringen. »Das gibt’s doch nicht! Wir sind so nah dran! Irgendwie muss dieser fiese Pferdedieb erfahren, dass Ostwind wieder zu haben ist. Vielleicht können wir ne Anzeige in der Zeitung aufgeben?« Sie sah Mika abwartend an, die tief in Gedanken war. »Oder wir machen ein Video und stellen es



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